Schüler:innen der David-Roentgen-Schule präsentieren auf der Hannover Messe ihr Projekt der Bundesbildungsministerin
Auch ohne den Besuch von Bettina Stark-Watzinger hätten den Auszubildenden aus den Bereichen Mechatronik, Zerspanung und Informationstechnologie ereignisreiche Tage auf der Hannover Messe, der Weltleitmesse der Industrie, bevorgestanden. Doch die Ankündigung aus Berlin, dass das Schülerprojekt Industrie4.0@School der Berufsbildenden Schule für Gewerbe und Technik aus Neuwied für den Rundgang der Ministerin ausgewählt worden sei, versetzte nicht nur die Schüler:innen, sondern auch die Lehrer in zusätzliche Vorfreude. „Das war schon ein ganz besonderer Besuch“, berichtet Erion Bytyqi, dualer Student bei Ehrhardt+Partner in Boppard im Bereich Informationstechnik. „Wir haben lange überlegt, wie wir ihr unser Projekt kurz, aber verständlich erklären können. Gefreut hat uns, dass sie tatsächlich sehr interessiert war.“ Bei Industrie4.0@School handelt es sich um ein interaktives Lernprojekt, in dem Schüler:innen an einem realen, funktionierenden Produktionsszenario Arbeitsweise und Philosophie von Industrie 4.0 demonstrieren. "Unser Exponat macht die Informatisierung der Fertigungstechnik mit dem Ziel einer intelligenten Fabrik (Smart Factory) beispielhaft sichtbar", erklärt Thomas Hennig, zweiter stellvertretender Schulleiter der David-Roentgen-Schule.
Neben dem Projekt ging es im Gespräch mit Stark-Watzinger aber auch um bildungspolitische Themen. So tauschten sich Erion Bytyqi zusammen mit Pascal Müller, der eine Weiterbildung zum Techniker absolviert, sowie Kirill Lariukov, Auszubildender zum Zerspanungsmechaniker, mit der Ministerin etwa auch über die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung sowie den Fachkräftemangel in den MINT-Berufen aus. Als Erinnerung überreichten die jungen Erwachsenen der Politikerin eine von der eigenen Anlage individualisierte Powerbank.
Für die David-Roentgen-Schule (DRS) ist die seit 2013 enge Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Elektroindustrie (ZVEI), die dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum feiert, und die Möglichkeit zur Mitgestaltung des Messestandes bereits ein großer Erfolg. Dieser erhielt bereits 2018 bemerkenswerte Anerkennung und Beachtung der Politik. Damals besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Begleitung von Mexikos Staatspräsident Enrique Pena Nieto den Stand der DRS. Dass nun eine weitere Bundespolitikerin mit den Schüler:innen der DRS über aktuelle politische Themen ins Gespräch kommt, zeigt, dass die Schule die Zeichen der Zeit erkannt hat. Dirk Oswald, Schulleiter der David-Roentgen-Schule, weiß um diesen Erfolg: „Ich bin immer wieder begeistert, mit viel Engagement meine Kolleg:innen zusammen mit ihren Lernenden dieses außergewöhnliche Projekt realisieren. Es zeigt sehr anschaulich wie attraktiv eine technische Ausbildung ist und auf welch hohem Niveau wir uns an der David-Roentgen-Schule befinden.“
Für die Stärkung der MINT-Berufe sind interessierte und motivierte Jugendliche sowie attraktive schulische Angebote und ausbildende Unternehmen unverzichtbar. Die DRS setzt hier auf eine enge Kooperation zwischen Schule und ihren dualen Partnern, hier der Industrie. „Für uns war es eine einmalige Erfahrung, so tiefe Einblicke in die weltgrößte Technikmesse zu erhalten und mit der Politik auf Augenhöhe ins Gespräch zu kommen“, so Bytyqi, Lariukov und Müller rückblickend. „Wir sind gespannt, wer in den kommenden Jahren zu Gast am Stand der DRS sein wird.“
Fotos: © ZVEI/Christian Behrens